Mit ganz unterschiedlichen Facetten des großen Themas Inklusion beschäftigten sich die Lehrkräfte am Pädagogischen Tag unter dem Titel "Differenzierung im Schulalltag mit Schwerpunkt Inklusion". Vielleicht muss "Inklusion" gar nicht immer genannt werden, wenn eine Schule wie die FOSBOS Neuburg sowohl strukturell als auch in unzähligen Alltagskleinigkeiten das schöne gemeinsame Ziel verfolgt, die Schülerinnen und Schüler so zu unterstützen, wie sie es brauchen.
In ihrer Begrüßung erinnerte Eva Hertle, Leiterin des Beruflichen Schulzentrums, an die Kraft der Selbstregulation als Fähigkeit, mit – auch widrigen – Gedanken und Gefühlen umzugehen. Auch die Schule könne hierzu einen Beitrag leisten, grundlegend dafür sei die Bindung zu den Schülerinnen und Schülern.
Martina Wenzel, Weitere Ständige Vertreterin der Schulleiterin, hob die Bedeutung der Inklusion für die gesamte FOSBOS Neuburg hervor und lobte die bewährte Zusammenarbeit mit den mobilen Sonderpädagogischen Diensten (MSD), die bei Schülerinnen und Schülern mit einbezogen werden, die besondere Unterstützung brauchten. Am Vormittag standen drei Vorträge von Experten des MSD auf dem Programm zu den Förderschwerpunkten Autismus und emotional-soziale Entwicklung. Die Ansprechpartner für Inklusion gaben eine Einführung in den Tag.
Am Nachmittag konnten die Lehrkräfte zwei aus fünf Angeboten auswählen, sich zum Beispiel darüber informieren, wie ein Avatar im Unterricht jenen Schülerinnen und Schülern, die zeitweise die Schule nicht besuchen können, der Anschluss an den Unterricht und die Klassengemeinschaft ermöglicht. Die Arbeit aus der nächsten Nachbarschaft der FOSBOS, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, wurde vorgestellt, und eine KI-Expertin informierte über digitale Möglichkeiten der Differenzierung – auch dies ein wichtiges Thema der Inklusion. In einem Selbsterfahrungs-Workshop konnten die Lehrkräfte die Perspektive von Menschen mit Beeinträchtigungen erahnen. Ein Vortrag zu Typographie, dem Vorgang des Lesens und Gestaltung von Lernmaterialien sensibilisierte für einen bedachten Umgang mit Schrift.
Martina Wenzel hob die positive Entwicklung der vergangenen eineinhalb Jahre hervor: Die Schule hat sich auf den Weg zum "Schulprofil Inklusion" gemacht, Strukturen wurden weiter ausgebaut, das Inklusionsteam erweitert, die Zusammenarbeit mit den beiden Schulsozialpädagoginnen intensiviert, die pädagogischen Klassenkonferenzen vertieft, und in vielen Bereichen ist der Austausch der Kolleginnen und Kollegen und das gemeinsames Suchen nach guten Lösungen für die Schülerinnen und Schüler selbstverständlich. Martina Wenzel will den Kolleginnen und Kolleginnen auch Sicherheit geben im Umgang mit besonderen Schülern. Es sei ihr "Ziel und Wunsch, dass die Lehrkräfte kompetenter mit Schülerinnen und Schülern umgehen und dass wir damit auch der Überforderung entgegenwirken". Zur Inklusion passt auch, dass die FOSBOS Neuburg erneut das Siegel "gute gesunde Schule" verliehen bekommt.
Den ganzen Tag über stand ein Plakat bereit, auf dem sechs wichtige Maßnahmen der Schulentwicklung zum Thema Inklusion abgebildet waren, z. B. Fort- und Weiterbildung, Individualisierung, Zusammenarbeit mit dem Multiprofessionellen Team. Jede Lehrkraft konnte die Bereiche mit einem Klebepunkt versehen, mit denen sie im Schulalltag zu tun hatte. Am Nachmittag wurde anschaulich: ein Konfettiregen war über die Inklusionsmaßnahmen niedergegangen. Inklusion ist für viele Lehrkräfte längst Alltag, sie wissen, an wen sie sich wenden können, bilden sich fort und haben die Schülerinnen und Schüler mit ihren Besonderheiten im Blick.
Inklusion ist an der FOSBOS Neuburg ein Thema – mit dem Ziel, dass sie eines Tages gar kein Thema mehr ist, weil sie in allen Bereichen des Schullebens so selbstverständlich ist.
Fotos: Appel, Helmich, Schulmeister, Weng, Haas