Jugend-forscht-Projekte 2024

09.04.2024

Mit drei spannenden Projekten aus den Bereichen Chemie und Biologie nahmen Schüler der 13. Jahrgangsstufe der Fach- und Berufsoberschule Neuburg dieses Jahr am Regionalwettbewerb Jugend forscht in Augsburg teil. Betreut wurden die Teams von der Chemikerin Cornelia Euringer-Klose und Alfred Hugl, Elektroniker der schuleigenen Elektrowerkstatt. Passend zum Rahmenthema der diesjährigen Seminare befassten sich die Forschungsarbeiten allesamt mit Fragen rund um die Ernährung. Die Jugend forscht-Juroren honorierten die Ergebnisse der Jungforscher und übergaben im Rahmen der feierlichen Siegerehrung an der Augsburger Technischen Hochschule mehrere Preise und Sonderpreise an das Neuburger Aufgebot. Besonderes freuen durfte sich das Betreuerteam über die Anerkennung der Jury. Während Cornelia Euringer-Klose für die beispielhafte Förderung junger Talente eine Einladung zu einem mehrtägigen Vernetzungstreffen für Projektbetreuende erhielt, wurde die FOSBOS Neuburg mit den IMTSPACE-Schulpreis für das besondere Engagement zur Förderung mathematisch, naturwissenschaftlich und technisch interessierter Schüler im Rahmen von Jugend forscht ausgezeichnet. Martina Wenzel, Weitere Ständige Vertreterin des Schulleiters an der FOSBOS, ist stolz auf die Teilnehmer aus den Abschlussklassen: „Wir haben viele engagierte und kreative junge Talente an unserer Schule. Ich bin begeistert, wie unsere Schüler im Rahmen eines bedeutenden Wettbewerbs wie Jugend forscht so überragende Leistungen zeigen und das innerhalb der nur sehr kurzen Zeit, die sie an unserer Schule verbringen, um ihr Abitur zu machen.“ Dass die von ihren Schülern eingereichten Projekte eine Auszeichnung verdienen, das war Martina Wenzel schon vor dem Wettbewerb klar.  

 

„Welchen Einfluss haben Zuckerart und Temperatur auf den Gärungsprozess von Hefe?“ 

Der Karlshulder Berufsoberschüler Lukas Seitle ernährt sich vegetarisch und hat so das Kochen und Backen für sich entdeckt. Eine wichtige Rolle spielen dabei einzellige Hefepilze. Sie erzeugen in einem Gärprozess unter Abschluss von Sauerstoff CO2 und Alkohol. Seitle untersuchte in seiner Jugend forscht-Arbeit sehr detailliert, wie sich die Hefe verhält, wenn man ihr außer dem gewöhnlichen Haushaltszucker auch andere Zuckerarten wie Fruchtzucker, Trauebenzucker oder Malzzucker für die Gärung zur Verfügung stellt. Die Gärung ließ er bei unterschiedlichen Temperaturen ablaufen und bestimmte das dabei entstehende Kohlendioxid, das nur schwer zu quantifizieren ist. Durch selbst gebaute Sensoren konnte er den in den verschlossenen Gärbehältern die Veränderung des Drucks bestimmen, der auf deutlich über 2 bar anstieg, was in etwa dem Druck in einem Autoreifen entspricht. Daraus ließ sich die Menge des entstandenen Kohlendioxidgases und damit auch die Aktivität der Hefezellen bestimmen. Die Jury zeichnete diese Arbeit im Fachbereich Chemie mit einem Sonderpreis aus. 

 

„Empfinden Pflanzen durch Stadtlärm Stress?“ 

Seit einiger Zeit weiß man, dass eine Pflanze Stress erleiden kann, wenn sie mit schwierigen Umständen konfrontiert wird. Das ist eine biologische Reaktion im Umgang mit Situationen, die der Pflanze schaden können. Es gibt diverse Abwehrmechanismen gegen unterschiedliche negative Einflüsse wie Fressfeinde, Trockenheit, Hitze, Kälte oder Pilze, die den Pflanzen das Überleben sichern. Emir Aktas untersuchte in seiner Arbeit, ob Pflanzen untern dem Lärm in unseren Städten leiden. Dazu setzte er Kresse einer Dauerbeschallung von 440 Hz und Stadtlärm aus und verglich die Inhaltsstoffe der Kresse mit Pflanzen, die in Ruhe wachsen durften. Den Stress, den die beschallte Kresse empfand, konnte er ganz deutlich nachweisen. Denn diese wuchsen nicht nur deutlich schlechter, sie produzierten auch ein Vielfaches mehr an Antioxidanzien wie Vitamin C, Beta-Carotin und Chlorophyll. Diese Stoffe schützen die Pflanzen vor Oxidation, was eine Folge von Stress ist. Da beschallte Kresse also einen höheren Vitamingehalt hat als unbeschallte, ist diese für uns gesünder. Ob das ein neues Geschäftsmodell sein könnte? Für seine Untersuchungen erhielt Aktas am Ende einen 2. Preis im Fachbereich Biologie. 

 

„Welchen Einfluss haben Säuren und Zucker in Getränken auf unsere Zähne?“ 

Das beste natürliche Mittel gegen Karies haben wir immer bei uns: unseren Speichel. Er fördert den Aufbau der Zähne durch Mineralien, bekämpft Viren und Bakterien und neutralisiert Säuren. Diese entstehen durch Kariesbakterien, die Zuckers aufnehmen und in Säuren verwandeln und damit schließlich Karies hervorrufen.  Leider sind in den meisten Getränken sowohl Zucker wie auch Säuren enthalten – Cola ist ein bekanntes Beispiel dafür, das von beiden Bestandteilen große Mengen enthält. Makram Koucha, Schüler der Fachoberschule Neuburg, untersuchte im Rahmen seiner Jugend forscht-Arbeit erstmals den kombinierten Einfluss von Säuren und den Abbauprodukten von Zucker im Mund. Dabei stellte er fest, dass nicht nur die Säurestärke, sondern auch die Art der Säure den Zähnen erheblichen Schaden zufügen kann. Vor allen die im Kaffee enthaltene Chlorogensäure wird dabei oftmals unterschätzt. Auch die Jury konnte er damit beeindrucken und so durfte er einem 3. Preis mit nach Hause nehmen. 

Fotos: Euringer-Klose

Siehe auch

Seit einigen Jahren engagieren sich unsere Schülerinnen und Schüler bei Jugend forscht. Hier folgt eine Auswahl der Jugend-Forscht-Projekte.