Künstliche Intelligenz (KI) hat schon begonnen, die Welt zu verändern und wird sie weiter verändern. Auch in der Schule nimmt sie eine immer größere Rolle ein. In Finnland lernen Roboter mit den Schülern Fremdsprachen, in den USA gibt es KI-gesteuerte Lernportale und in China wird KI genutzt, um ganze Klassen aufs genaueste zu überwachen. Wie man sich auch hierzulande auf die Nutzung von KI im Unterricht einstellen kann, das war das Thema eines Vortrags, den Frau Johanna Reitinger, eine KI-Expertin von der FOSBOS Scheyern, am 04.12.2024 in der FOSBOS Neuburg vor Eltern, Schülern und Lehrern gehalten hat. Eingeladen wurde Frau Reitinger von der FOSBOS auf Wunsch des Elternbeirats, damit auch die Eltern schulrelevante Informationen hinsichtlich des verantwortungsvollen Umgangs mit KI erhalten.
Sie beschäftigt sich mit KI, weil sie Schüler und Lehrer auf einen Alltag mit KI vorbereiten will. KI kann ein „Lernbuddy“ sein, sie liefert aber auch fehlerhafte oder manipulierte Ergebnisse. Darüber hinaus gibt es so viele Tools, die mit KI arbeiten, dass man sehr schnell den Überblick verliert, welche KI denn für welches Problem am sinnvollsten einzusetzen ist. Mit KI muss an sich also sehr intensiv beschäftigen, bevor man sie sinnvoll nutzen kann.
Die Mehrzahl der Schüler verwendet schon KI, allerdings oft ohne zu merken, welche Fehler sie dabei begehen. Sie geben eine Unmenge an Daten preis und verlassen sich oft auch blind darauf, dass die KI schon das Richtige ausspucken wird. Teilweise ersetzen sie das Lernen durch KI-Anfragen. Dabei liefert die KI zwar dem Anschein nach für jeden die passende Antwort, in Wirklichkeit sind das jedoch stereotype Antworten.
Das Ziel muss sein, die KI zu beherrschen, anstatt von ihr beherrscht zu werden. Dazu muss man ein grundlegendes Verständnis für die KI entwickeln, bevor man sie sinnvoll nutzen und die Ergebnisse angemessen bewerten kann. Wenn Schülern, Eltern oder Lehrern klar geworden ist, dass KI die gelieferten Inhalte vor allem durch Wahrscheinlichkeitsrechnung generiert, kann man besser nachvollziehen, was von den Ergebnissen der Arbeit des „stochastischen Papageis“ zu halten ist.
KI in der Schule zu nutzen hat große Vorteile, abgesehen von der Zeit- und Arbeitsersparnis. Denn hier können sich alle Schüler gleich informieren und lernen, Abhängigkeiten von der KI zu vermeiden und sie nur da zu nutzen, wo sie auch Sinn macht. Denn KI kann weder die Arbeit der Schüler noch die der Lehrer ersetzen, sie kann sie nur ergänzen. Die menschliche Komponente in der Schule bleibt bedeutend.
Von Seiten der Eltern erntete der Vortrag ein sehr positives Echo; er stellt somit einen weiteren Baustein in der gelungenen Zusammenarbeit zwischen Elternschaft und FOSBOS dar.