Bleibende Spuren, 200% Energie: Anja Heßlinger verabschiedet

Die Tendenz geht aufwärts bei Anja Heßlinger, daher wechselt sie die Schule folgerichtig donauaufwärts und leitet ab August die FOSBOS in Donauwörth. Dort wird sie Schulleiterin sein und nicht wie hier in Neuburg bis Ende Juli „ständige Vertreterin“ des Schulleiters. Aber die meisten Schülerinnen und Schüler hier haben sie sowieso als „Schulleiterin der FOSBOS“ wahrgenommen.
Nach drei Jahren, unzähligen Ideen, Projekten und Auszeichnungen wurde Anja Heßlinger am 24. Juli feierlich verabschiedet. Leonie Höger und Manuel Wasilesku sorgten auch bei diesem Anlass für den musikalischen Rahmen – und dafür, dass das Publikum zwischen all dem Dank, Lob und den guten Wünschen gelegentlich etwas durchatmen konnte. 

Wer neben Anja Heßlinger als sogenannte erweiterte Schulleitung tätig ist, muss pragmatisch sein und gelegentlich erahnen, wie die Chefin handeln würde – zum Beispiel dann, wenn eine Abschiedsrede ansteht. Also fragten die drei Getreuen (Roland Wittmann, Inge Rabuser und Manfred Engl) trendbewusst ChatGPT nach angemessenen Worten des Lobes, Dankes und Abschieds. Welche Eigenschaften sie der KI über die scheidende Chefin genannt haben, wäre höchst interessant gewesen, wurde aber nicht verraten. 
Von „einer außergewöhnlichen Persönlichkeit“ weiß ChatGPT und von „positiver Energie“ – die Schätzungen Manfred Engls zu Anja Heßlingers Energie liegen zwischen 150 und 200%. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz habe sie, so ChatGPT, „das Unternehmen geprägt“. Bei den besonderen Vorzügen des bayerischen Schulsystems hat die KI offenbar noch Nachholbedarf und scheint die FOSBOS nicht zu kennen. Daher fuhr Manfred Engl mithilfe natürlicher Intelligenz in seiner Rede fort und zählte einige bleibende Spuren auf, die seine künftige Ex-Chefin hinterlassen hat: Klassenzimmer ohne Tafel, Arbeitskreise in großer Zahl oder den neuen Gesundheitszweig. Nach heiteren Worten der Dankbarkeit übergab Engl an den geschätzten „Landrat mit Anschluss an die Schulfamilie“. 

Auch Peter von der Grün blickte froh und dankbar auf die gemeinsame Arbeit zurück: Der Gesundheitszweig sei ein „gemeinsamer Herzenswunsch“, die Zusammenarbeit mit dem Kreistag konstruktiv, und die FOSBOS Donauwörth könne sich mit der neuen Chefin glücklich schätzen. 

Schulleiter Matthias Fischer erzählte von „klaren Vorstellungen und hoher Entschlusskraft“. Rückschläge hätten Anja Heßlinger nie entmutigt, sondern angestachelt. Auch Fischer hebt den Gesundheitszweig als große Chance für Schule und Landkreis hervor, erwähnt Heßlingers Einsatz für das Schulprofil Inklusion und ihr unermüdliches Engagement für die Unterrichtsentwicklung. Die scheidende stellvertretende Schulleiterin sei didaktisch stets auf der Höhe der Zeit – „und drüber“. In solchen Momenten hörte man hier und da ein Seufzen im Publikum; die 200%ige Energie kann – abschiedsgemäß milde formuliert – bisweilen fordernd sein. 
Matthias Fischer bedankte sich für die gute Zusammenarbeit: „Wir haben uns bei Widrigkeiten die Laune nicht verderben lassen“. Er erinnerte daran, dass Anja Heßlinger nicht nur die jeweilige FOSBOS, an der sie gerade tätig ist, weiterentwickelt, sondern auch maßgeblich an der Erfolgsgeschichte und Weiterentwicklung der Fach- und Berufsoberschulen in Bayern beteiligt ist. 

Für den Personalrat bedankte sich Verena Mosandl, auch in ihren Abschiedsworten ist von „Zielstrebigkeit und unbändigem Willen“ die Rede. Lobend erwähnte sie die „innovativen Ideen und neuen Konzepte“, ebenso die Flexibilität während der Pandemie. Der Personalrat wünschte  „viel Freude, Mut, Unterstützung und ganz viel Glück“. Zum Abschied gab’s ein Zitronenbäumchen: „Falls du oder jemand anderes einmal sauer ist, dann nehmt eine der Zitronen und Tequila, und dann ist die Welt wieder in Ordnung.“

Anja Heßlinger wünschte sich und den Anwesenden, Rainer Maria Rilke folgend, dass die guten Erinnerungen aus den vergangenen drei Jahren bleiben: „Wenn du an mich denkst, erinnere dich an die Stunde, in welcher du mich am liebsten hattest“ – und erinnert an solche Momente. Bei Schulleiter Matthias Fischer bedankte sich Anja Heßlinger für den „Mut, mich frei laufen zu lassen“, Dank galt auch der erweiterten Schulleitung, Landrat von der Grün, Bildungsreferent Werner Widuckel, den Sekretärinnen Sigrid Hihn und Alexandra Püchner und den beiden Hausmeistern Wolfgang Gristmeier und Mirco Menzel („ohne euch funktioniert hier gar nix“) sowie dem Kollegium. Für die Schülerinnen und Schüler habe sie jeden Tag versucht, das Beste zu machen. Mit großem Dank an ihre Familie endete ihre Ansprache. Und damit eine weitere Stunde schöner Erinnerung hinzukomme, klang die Feier bei einem Empfang, wechselhaftem Wetter und heiterer Stimmung aus.