An einem sonnigen Samstagnachmittag Ende Mai nahm eine kleine Delegation der FOS/BOS Neuburg an der Donau an einer Veranstaltung zur Feier des Grundgesetzes und der Demokratie auf dem Schrannenplatz teil. Ausgerichtet wurde die Kundgebung von dem Bündnis für Demokratie - gegen Rassismus und Hass unter der Leitung von Prof. Widuckel von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Im Vorfeld hatten Frau StR Daniela Eichelsdörfer und Frau OStR Tanja Guppenberger-Bartl mit den Schülerinnen Marina Habermeier und Hana Hodzic, beide FS11b, Redebeiträge ausgearbeitet, die wir im Folgenden teilen möchten.
Beitrag von Hana Hodzic, FS11b:
„Schulen sind zentrale Orte, um demokratische Werte wie politische Teilhabe, Freiheit und Gleichheit zu vermitteln. Fächer wie Politik und Gesellschaft oder Geschichte erklären Staatsstrukturen, Menschenrechte und Bürgerpflichten. Methoden wie Projektarbeit, Debatten oder Rollenspiele fördern unser kritisches Denken und unsere Urteilsfähigkeit. Sie helfen uns dabei, unseren Horizont zu erweitern und eine politische Meinung zu bilden, indem wir uns selbst beteiligen, unsere Meinung äußern und von den Ideen und Denkweisen unserer Mitschüler lernen. Oftmals sind Schulen nicht vollständig demokratisch organisiert, was die Teilhabe der Schüler einschränken kann. Desto wichtiger ist es, dass wir als Schüler unsere Chance zur Demokratie in der Schule ergreifen, um dieses System auszubauen und weiterzuentwickeln. Es ist wichtig, dass Schulen Strukturen schaffen, die eine echte Mitbestimmung ermöglichen und die Schüler aktiv in die Gestaltung ihrer Lernumgebung einbeziehen. Für mich bedeutet Demokratie in der Schule die Freiheit mitzubestimmen, die Chance meine Meinung zu äußern mit dem Wissen, dass sie gehört wird. Insgesamt ist die Förderung von Demokratie in Schulen ein fortlaufender Prozess, der sowohl uns, die Schüler, als auch unsere Lehrkräfte einbezieht. Durch die Schaffung eines demokratischen Klimas kann unsere Schule dazu beitragen, dass wir Schüler zu engagierten und informierten Bürgern heranwachsen, die bereit sind, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen und die Demokratie zu wahren und zu schützen.“
Beitrag von Marina Habermeier, FS11b:
„Für mich bedeutet Demokratie Freiheit, Mitbestimmung und Gleichberechtigung. Aber sie ist nicht nur etwas, das im Bundestag passiert oder in großen Wahlen. Sie ist auch nichts, was erst im Erwachsenenalter beginnt, sondern sie fängt bereits in jungen Jahren an, ganz besonders in der Schule. Denn Schule ist nicht nur ein Ort zum Lernen von Mathe, Deutsch oder Geschichte. Wir lernen dort auch, wie wir als Gesellschaft zusammenleben wollen. Und genau da spielt Demokratie eine wichtige Rolle. In einer Demokratie zählt jede Stimme – und das gilt auch für uns Schülerinnen und Schüler. Im Schülerparlament beispielsweise, in dem ich auch selbst mitwirke, setzen wir uns für unsere Interessen ein und gestalten den Schulalltag mit. Pro Klasse werden zwei Personen in dieses Gremium gewählt, dem ein Präsidium bestehend aus drei Personen vorsitzt. Es finden drei bis vier Sitzungen pro Schuljahr statt. Zusätzlich existieren Ausschüsse, zum Beispiel zum Thema Schulhausgestaltung, die separat zusammentreten. In den Sitzungen diskutieren wir über Themen, die uns wirklich betreffen, zum Beispiel über Pausenregelungen, Projektwochen oder Verbesserungen im Schulalltag. Wir bringen Vorschläge ein, stimmen ab und suchen gemeinsam nach Lösungen. Das ist wichtig, weil wir lernen, Verantwortung zu übernehmen, Kompromisse zu finden und andere Meinungen zu respektieren. Demokratie in der Schule bedeutet: Mitbestimmen statt nur Zuhören, und Entscheidungen gemeinsam tragen – auch wenn die eigene Wunschlösung nicht immer gewinnt. Das alles bereitet uns auf das Leben außerhalb der Schule vor. Denn auch in der Gesellschaft funktioniert Demokratie nur, wenn Menschen mitreden, sich einbringen und mitgestalten. Deshalb ist es so wichtig, dass wir schon in der Schule Demokratie leben – nicht nur im Unterricht, sondern auch ganz praktisch, zum Beispiel im Schülerparlament. Demokratie ist nicht selbstverständlich. Sie braucht Engagement, Respekt und vor allem Mut. Und sie beginnt genau hier – mit uns, unseren Stimmen, unseren Ideen und unserer Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.“