Kamera ab!
Wie kommt man auf eine spannende und mitreißende Filmidee? Wie läuft ein Filmdreh ab? Wer macht die Kamera? Wo drehen wir? Wie schaffen wir es, eine Tanzshow auf die Beine zu stellen? Und wie filmt man einen Autounfall? Das waren die zentralen Fragen, die die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtfachs „Szenisches Gestalten“ dieses Schuljahr beschäftigt haben. Aber fangen wir am Schuljahresbeginn an.
Die Vorbereitung:
Schauspielübungen, Improvisieren und in der Gruppe ankommen waren die Inhalte des Unterrichts in den ersten Schulwochen. Dabei sollten die Schülerinnen und Schüler lernen Emotionen überzeugend darzustellen, aus sich herauszugehen und spontan zu reagieren.
Danach beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Knowhow des Filmens und analysierten mehrere Kurzfilme. Besonders interessant und motivierend war dabei die Kooperation mit der Filmproduktionsfirma FilmCrew Entertainment, die ihren Sitz in München hat und Filmprojekte auf der ganzen Welt realisiert. Toby Schmutzler, gebürtiger Ingolstädter und einer der Gründer der Firma, hat sich dabei aus Südafrika, wo er zu dem Zeitpunkt gerade gearbeitet hat, per Videokonferenz zugeschaltet, um den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die professionelle Filmproduktion zu ermöglichen. Seine Tipps und vielen Anregungen waren motivierend und sehr hilfreich für die darauffolgende Projektphase.
Die Filmprojekte:
Im Frühjahr ging es dann daran, das Erlernte in die Praxis umzusetzen. Angefangen mit der Entwicklung einer geeigneten Filmidee – was den ein oder anderen vor eine große Herausforderung gestellt hat – haben die beiden Gruppen des Kurses mehrere Wochen an ihrem Drehbuch gefeilt. Kurz nach den Osterferien wurde dann ein ganzes Wochenende lang - nicht nur in der Schule sondern auch auf der Brandlwiese und auf der Bühne im Studienseminar - gefilmt.
Die Schülerinnen und Schüler haben dabei schnell festgestellt, dass man so einiges organisieren und beachten muss, um ein paar Minuten Film auf die Leinwand zu bekommen. Verpflegung, Technik, Schminke, Kunstblut, Lichtverhältnisse waren neben der Organisation von Statisten für die geplante Tanzshow im Studienseminar und das Erlernen von Gebärdensprache nur ein Teil der Anforderungen. Eine Gruppe hat sich sogar als Ziel gesetzt einen Autounfall zu filmen. Mit den richtigen Requisiten und der richtigen Kameraführung kein Problem.
Entstanden sind zwei unterhaltsame und aussagestarke Kurzfilme. „Cheers“ zeigt auf humorvolle Art, wie eine Party ausartet und die Hauptfigur im Nachhinein einsieht, dass man beim Konsum von Alkohol doch seine Grenzen kennen sollte. „Sprachlos“ thematisiert rührend die Ausgrenzung von Taubstummen in der Gesellschaft und richtet den Appell an die Zuschauer, die Fähigkeit des Sprechens als Geschenk zu sehen. Zentral ist hier das von Leonie Höger, FS12b, geschriebene Gedicht „Ein Privileg“, in dem sie genau diesen Gedanken zu Papier gebracht hat.
Und was bleibt am Ende dieses Schuljahres? Die Erinnerung an viel Arbeit in der Vorbereitung, die ein oder andere Verzweiflung auf dem Weg, der große Spaß während des Drehwochenendes und die Freude und Erleichterung, als man gemerkt hat, dass sich die fertigen Filme durchaus sehen lassen können.