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Klassenzimmerstück „Der Schwalbenkönig“ zu Besuch

„Wie ist es auf Männer zu stehen und mit ihnen gleichzeitig auf dem Fußballplatz zu stehen?“ Diese Frage wiederholt die Figur Philip Köpke (gespielt von Julius Kuhn) am Ende des 60-minütigen Theaterstücks des Staatstheaters Augsburg mehrmals, ist es doch eine der zentralen Fragen, die dieser besondere Theaternachmittag im Mai aufwirft.

Zu Beginn des Stücks steht aber erst einmal das angekündigte Thema im Vordergrund: Mein Weg zum Erfolg. Unsere Schüler der BVK, FVK und FW11c haben im Vorfeld nämlich nur erfahren, dass ein professioneller Fußballer namens Philip Köpke für einen Vortrag über Erfolg zu ihnen in den Unterricht kommen wird. Von dem Theaterstück wissen sie zunächst nichts.

Und schon beginnt Köpke mit einiger unterhaltsamer Publikumsbeteiligung (z.B. Liegestützen, Stadionsgesänge und spontane Rapeinlage) von den harten Trainingsmethoden und dem unbedingten Erfolgswillen zu erzählen, die ihn sein bisheriges Leben angetrieben und über seine Grenzen hinaus bis hin zum Erfolg gebracht haben. Dabei erzählt er auch von seinem besten Freund und Trainingspartner Tim, der es letztendlich nicht zum Erfolg geschafft hat.

Dann schlägt die Stimmung um und Köpke wird persönlich, lässt erahnen, dass wohl mehr als Freundschaft zwischen ihm und Tim gewesen ist. Die Schüler sind sichtlich betroffen von dem intimen Geständnis. Und plötzlich geht es weniger um Erfolg, sondern vielmehr um die Frage, was man bereit ist für den Erfolg zu opfern, ob man über Leichen geht und vor allem die Frage, die wohl einige der Schüler selbst bewegt: Wie sehr kann und will ich ich selbst sein, egal was andere davon halten?

Genau über diese Fragen wurde im Anschluss an die Inszenierung in einer offenen Gesprächsrunde teils sehr emotional diskutiert, natürlich nachdem aufgelöst wurde, dass es sich um ein Theaterstück gehandelt hat. Sei es die Nähe und Unmittelbarkeit dieses Ein-Mann-Stücks, die aktuelle und berührende Geschichte über eine unglückliche Liebe, die spannenden Einblicke in den Werdegang eines Profi-Fußballers, die vielen lustigen, mitreißenden Momente oder einfach der pure Schock, dass alles nur ein Theaterstück und nicht real war – dieses Theatererlebnis wird wohl noch länger in Erinnerung bleiben.

Foto: Gabriel