Anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus war der Aussteiger Felix Benneckenstein zu Gast an der FOSBOS. Mehr als neun Jahre gehörte er der rechten Szene an, nun erzählte er Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften, wie er hineingeriet und wie schwierig der Weg hinaus war.
Die Schule sehe sich in der Verantwortung, ihre Schülerinnen und Schüler für Themen wie Populismus und Extremismus zu sensibilisieren, betonte Martina Wenzel, Weitere Ständige Vertreterin der Schulleitung, zuständig für die FOSBOS, in ihrer Begrüßungsrede. Als Bildungseinrichtung, die Teil des bundesweiten Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist, bietet die FOSBOS Neuburg zahlreiche Veranstaltungen zur Förderung der demokratischen Bildung und zur Radikalismusprävention an. Initiiert und federführend organisiert wurde der Besuch des Aussteigers von der Lehrkraft Marion Büchl, Fachbetreuerin für die Fächer Geschichte, Politik und Gesellschaft sowie Soziologie; finanziell gefördert wurde die Veranstaltung von der Hanns-Seidel-Stiftung.
Durch die Begegnung mit einem ehemaligen Mitglied der rechten Szene erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Mechanismen und Gefahren des Rechtsextremismus. Benneckenstein, 1987 in Erding geboren, erzählte von seiner Zeit als aktiver Neo-Nazi. Sein Weg führte ihnr im Alter von 14 Jahren durch Subkultur und Musik in die rechte Szene, er geriet zunehmend in den Sog nationalistischer Ideologien, bis er schließlich selbst als Sänger in einer Rechtsrockband und als Mitglied in der NPD aktiv war.
Als er erkannte, dass er sich immer weniger mit der rechten Ideologie identifizierte, begann sein Ausstieg aus der Szene. So leicht sein Weg in die rechte Szene war, so schwer war sein Weg heraus. Aus dieser Erfahrung heraus engagiert er sich seither gegen Rechtsextremismus bei der Organisation EXIT, die Aussteigern den Weg (zurück) in die Mitte der Gesellschaft ermöglichen möchte und politische Aufklärungsarbeit leistet.
Ebenfalls an der FOSBOS dabei: ein Team des ZDF, das eine Reportage über Benneckensteins Engagement produzierte.
Foto: Screenshot ZDF