Von Sonnenblumen und neuen Wegen

Zeugnisverleihung 2024

Pfarrer Jürgen Bogenreuther von der Christuskirche Neuburg gab beim Ökumenischen Gottesdienst zu Beginn der Zeugnisverleihung 2024 an der FOSBOS Neuburg den Ton vor: Neue Wege beschreiten, das sollen die Absolventen der diesjährigen Abschlussklassen von FOS und BOS Neuburg. Nach dem Ende von Schulzeit und „Hotel Mama“ winke jetzt die Selbstständigkeit, aber auch die Herausforderung, die eigene Komfortzone mal zu verlassen und neue Wege zu gehen, eigene Wege.

Die 203 Absolventen sind damit nicht alleine: Wie Dr. Eva Hertle, die neue Schulleiterin des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Max-von-Pettenkofer Neuburg an der Donau, in ihrer Ansprache betonte, wurden mit der diesjährigen Abschlussfeier gleich mehrfach neue Wege begangen: Nicht nur, dass es die erste Zeugnisverleihung am neuen Domizil der FOSBOS in der Bahnhofstraße 150 war. Auch für Frau Dr. Hertle sowie ihre Stellvertreterin an der FOS, Frau Martina Wenzel, waren es sowohl die ersten Zeugnisverleihungen, die sie leiteten und die ersten Zeugnisverleihungen, die sie als Schulleiterinnen betreuten. Wobei Frau Dr. Hertle stolz das Privileg für sich in Anspruch nahm, die Schulband, die die Veranstaltung musikalisch begleitete, als „ihre“ Schulband zu bezeichnen.

In einer Schulband hat auch Landrat Peter von der Grün gespielt. Er erinnerte sich in seiner Rede mit sichtlichem Genuss an seine Schulzeit, aber auch an die Zeit danach, mit Auslandsaufenthalt und beruflicher Karriere. Auch den anwesenden Abiturienten legte er nahe, die Heimat mal zu verlassen, um sich die Welt anzuschauen und neue Perspektiven zu gewinnen. Aber die jungen Leute sollten dann doch bitte wieder in die Region zurück kehren, denn aufstrebende, gut für die Zukunft gerüstete Arbeitskräfte brauche man hier. Der Landkreis habe nicht zuletzt auch selbst viele Möglichkeiten zu bieten, um sich beruflich zu verwirklichen. Wie wichtig das ist, verdeutlichte der Landrat abschließend mit einem Zitat des chinesischen Philosophen Konfuzius: “Wähle einen Beruf, den du liebst und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.”

Elternbeirat Helmut Günter stieß in dasselbe Horn: Ob Kindergarten, Grundschule, weiterführende Schule oder im Beruf: Immer wieder sei er in seinem Leben zu dem Schluss gekommen, dass er zum Abschluss eines Ausbildungsabschnitts sagen habe können: „Happy End, Schluss vorbei, Ende gut alles gut.“ Das Fazit seiner so launigen wie unterhaltsamen Ansprache: Man muss Spaß dran haben, dann klappt´s auch mit dem Lernen und im Beruf.

Auch Jana Hihn und Trung Hoang als Vertreter der SMV betonten, dass man bei allen Höhen und Tiefen, die man im Laufe der Schullaufbahn erlebt habe, doch immer feststellen konnte, dass am Ende alles gut war. Abschied und Neuanfang gehörten zusammen, so die beiden Schülervertreter, und schlossen so den Kreis zu Pfarrer Bogenreuthers Predigt zu Beginn der Veranstaltung.

Martina Wenzel, stellvertretende Schulleiterin und innerhalb des Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Max-von-Pettenkofer Neuburg im operativen Geschäft für die FOS und BOS zuständig, betonte anschließend, wie hochwertig die Abschlüsse sind, die die Abiturienten sich durch Fleiß und Disziplin erworben haben: Die Fachhochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife und die allgemeine Hochschulreife stellen die drei höchstwertigen Reifezeugnisse dar, die man in Bayern erwerben kann. Darüber hinaus sei ein solches Zeugnis besonders wertvoll, wenn es an einer „Umweltschule in Europa“, einer „guten gesunden Schule“ sowie „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erworben worden sei, wie das in Neuburg der Fall sei. Nachhaltiges Verhalten, Toleranz und Respekt gegenüber anderen sei damit Teil der Ausbildung an der FOSBOS.

Frau Wenzel gedachte in diesem Zusammenhang auch der gelungenen Zusammenarbeit mit Landkreis und Stadt Neuburg. Das Hochwasser Anfang Juni 2024 zeigte dies, als die Schule kurzfristig als zentraler Anlaufpunkt der Rettungskräfte diente. Zahlreiche Schüler und Lehrkräfte waren direkt vom Hochwasser betroffen, halfen aber auch spontan und engagiert beim Deichbau und bei der Versorgung Betroffener. Dass unter diesen Bedingungen die Schule reibungslos weiterfunktionierte, verdanke sie dem Kollegium, dem Sekretariat und den Hausmeistern, so Frau Wenzel. Die Zusammenarbeit innerhalb der Schule sei aber nur möglich dank der guten Rahmenbedingungen, unter denen der Schulbetrieb laufe. Frau Wenzel dankte hier ausdrücklich dem Landrat Peter von der Grün und der Stadt Neuburg, ohne deren Unterstützung all das nicht möglich sei.

Auch innerhalb der Schulfamilie komme es auf Zusammenarbeit an: Das Engagement der Lehrer trage mit dazu bei, dass die Schüler gut auf Prüfungen vorbereitet seien, Elternbeirat und SMV sorgten für angenehmes Ambiente.

Abschließend zitierte Frau Wenzel Eleanor Roosevelt, die Ehefrau des US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt, die gesagt hat: „Die Zukunft gehört denen, die an die Wahrhaftigkeit und Schönheit ihrer Träume glauben.“ Die Abiturienten sollten an sich selbst glauben und Chancen nutzen, wenn sie sich bieten. Mit dem Bild der Sonnenblume, das für Optimismus, Stärke, Wachstum und Lebensfreude stehe, verabschiedete sich Frau Wenzel dann vom diesjährige Abschlussjahrgang und gab den Schülern noch ein weiteres Zitat mit auf den Weg, das von Albert Schweitzer stammte: „Erfolg ist nicht der Schlüssel zum Glück. Glück ist der Schlüssel zum Erfolg.“ Für einen kleinen Schreckmoment sorgte Frau Wenzel dann zum Schluss ihrer Rede, als sie den Abiturienten eine letzte Hausaufgabe auftrug. Diese erwies sich aber als leicht durchführbar, denn sie lautete: „Genießen Sie diesen Moment!“

Danach folgte, worauf die Schülerinnen und Schüler schon sehnsüchtig gewartet hatten; Die Übergabe der Zeugnisse sowie die Ehrung der Besten. Dies waren im Schuljahr 2023/24 Paulina Halbich aus der FS12c und Bastian Blasaditsch aus der BT12, beide mit einem sensationellen Schnitt von 1,07, dicht gefolgt von Marcel Sobczak aus der FT13 (1,12), Jessica Geyer aus der FW12c (1,19) und Jana Henn aus der BW12 (1,20).

Nach den Ehrungen gab´s noch einen Sektempfang, der sich allerdings nicht allzu sehr in die Länge zog, denn um 18 Uhr galt es ja, die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-EM zu unterstützen.

 

Programm der Zeugnisverleihung FOS12

Programm der Zeugnisverleihung BOS und FOS13