Ausgezeichnet!

Wir sind die erste Fairtrade-FOSBOS

23.12.2022

Grund zu feiern gab es dieses Jahr schon am Tag vor Heilig Abend: Die FOSBOS Neuburg ist „Fairtrade-School“. Die Laudatorin bestätigt der Schule, sie habe „die Kriterien mehr als erfüllt“. Zu verdanken ist dieser Erfolg dem quirligen Team „Fairheit“, das die Bewerbung mit großem Engagement auf die Beine gestellt hat.  

Bei der Auszeichnungsfeier war die Freude bei den beteiligten Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften sowie FOSBOS-Schulleiterin Anja Heßlinger groß, und auch die Gäste zeigten sich beeindruckt vom Engagement des Schulteams „Fairheit“ um Florian Appel.

Matthias Fischer, Schulleiter des gesamten beruflichen Schulzentrums Max-von-Pettenkofer, erinnerte daran: „Wir sind alle eingeladen, durch unser bewusstes Tun und Handeln Hoffnung und Zuversicht zu schenken.“ Und was hat das mit fairem Handeln und der FOSBOS zu tun? „Eine Fairtrade-Schule lässt Worten auch Taten folgen: Nicht nur fordern und mit dem Finger auf andere zeigen, wie auf die Politik oder die Wirtschaft, sondern bei dir, bei mir selbst anfangen, indem wir handeln.“

Landrat Peter von der Grün sprach von einem krönender Abschluss zum Jahresende – auch wenn es nichts Neues sei, dass die FOSBOS eine Vorzeigeschule ist. Er erinnerte daran, dass die FOSBOS Neuburg seit Jahren Umweltschule ist, nun habe sie ein überzeugendes Konzept entwickelt und schaffe nachhaltiges Bewusstsein für Nachhaltigkeit und fairen Handel. „Ihr tragt das weiter, in eure Familien, später ins Berufsleben“, und „unsere Schule“, so der Landrat, geben den Schülerinnen und Schülern „ein Bewusstsein mit, wie sich nachhaltiges Handeln auswirkt“.

Stadträtin und Schulreferentin Sissy Schafferhans gratulierte in Vertretung der Stadt Neuburg zum neuen Titel einer Fairtrade-Schule; die FOSBOS überzeuge nicht nur durch Worte, sondern auch durch Taten.

Astrid Amler von „Fairtrade Deutschland" zeichnete mit der FOSBOS Neuburg die 866. Fairtrade-Schule in Deutschland aus – und die erste Fairtrade-FOSBOS überhaupt. Stadt und Landkreis können stolz sein, so eine aktive Schule zu haben, sagte Amler, und äußerte die Hoffnung, dass dieses Engagement die Stadt Neuburg bewegt, „Fairtrade-Town” zu werden.

Die FOSBOS könne stolz auf sich sein und sei jetzt auch Vorbild für andere Schulen. „Sprecht mit anderen darüber, dass jeder im Alltag etwas tun kann, um den fairen Handel zu unterstützen!“ rief die Laudatorin die Feiernden auf.

Besonders beeindruckt zeigte sich Amler vom Schulteam „Fairheit”, das stark und vielfältig aufgestellt sei und die zusätzliche Aufgabe der Fairtrade-Bewerbung im Schulalltag gemeistert habe – und das während der Pandemie. Die FOSBOS fing nicht bei null an, sondern konnte zahlreiche Synergien nutzen, so war z.B. der sehr aktive Umweltrat von Anfang an mit dabei. Das Schulteam nutze bestehende Traditionen und erweitere das Thema Umwelt um das Thema fairer Handel, zudem sei es gut vernetzt, wie z.B. die Kooperation mit dem Weltladen Neuburg zeige. Das Team gebe mit vielfältigen Aktionen Denkanstöße und stelle Alternativen vor. Als Beispiele nannte sie die erfolgreiche Kooperation mit dem Schulcaterer und vorbildhafte Ideen wie das faire Frühstück. Amler zitierte aus dem Schulprofil, sprach von Toleranz, Fairness und Verantwortungsbewusstsein – und das sei nicht nur Theorie, sondern werde gelebt. Die FOSBOS Neuburg habe alle Kriterien mehr als erfüllt.

Auch die Auszeichnungsfeier in der vollbesetzten Aula war ein Beispiel für vielfältiges Engagement: Die Schulband unter der Leitung von Manuel Wasilesku sorgte für einen würdigen Rahmen, das Moderatoren-Duo Lena Seichter und Elvin Grzesik führte durch die Veranstaltung, und die SMV organisierte den Empfang und versorgte die Feiernden mit Punsch und Lebkuchen.

Florian Appel dankte besonders den Schülerinnen und Schülern, sie waren und sind das „Herzstück der Bewegung“. Schülersprecher Gregor-Noel Bair ist „einfach nur stolz“: „Wir freuen uns, dass unsere Schule als erste FOSBOS ausgezeichnet wurde, vielleicht animieren wir andere Schulen dazu, diesen Schritt auch zu wagen und so die Welt zu verändern.“

 

Drei Fragen an Florian Appel, Koordinator der Fairtrade-Bewerbung (sowie Sport- und Englischlehrer an der FOSBOS und der Berufsschule)

Was haben unsere Schülerinnen und Schüler davon, dass wir nun eine Fairtrade-Schule sind?

Damit tragen wir als gesamte Schulfamilie dazu bei, unseren Planeten zu schützen und die Themen Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein präsent zu machen. Über die Arbeit, die hinter der Fairtrade-Bewerbung steht, erhalten die Schülerinnen und Schüler nicht nur wichtiges Hintergrundwissen darüber, was fairer Handel überhaupt ist, sie sehen auch an zahlreichen praktischen Beispielen im Schulalltag, wie jede und jeder von uns einen kleinen Beitrag leisten kann. 

Was musste unsere Schule vorweisen, um die Auszeichnung zu bekommen?

Wir haben ein Schulteam gegründet (Team Fairheit), das aus Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und der Schulleitung besteht und einen „Fairtrade-Kompass“ für die FOSBOS erstellt hat. Dieser Kompass enthält alle Aktionen und Maßnahmen, wie man das Thema Fairtrade im Schulalltag integriert und die Schülerinnen und Schüler für das Thema sensibilisiert. In der Cafeteria werden dauerhaft mindestens zwei fair gehandelte Produkte angeboten (Schokolade und „Charitea“), und im Lehrerzimmer gibt es fair gehandelten Kaffee. Auch im Unterricht war fairer Handel ein Thema, so wurde unter anderen im Wahlpflichtfach „Wirtschaft aktuell“ ein digitales Infoboard erstellt, in Volkswirtschaftslehre digitale Präsentationen.

Das Thema Fairtrade war im vergangenen Schuljahr mehrfach präsent: So wurde am Tag der Agenda im Juli 2022 das Fairtrade-Board ausgestellt und über einen eigens eingerichteten Stand Fairtrade Schokolade verkauft. In einer anderen Aktion wurden faire Schoko-Marienkäfer verkauft – QR-Codes führten zu Hintergrundinformationen über die faire Produktion. Die SMV hat faire Nikoläuse angeboten, und im Sportunterricht wird mit fairen Fußbällen gekickt.

Glauben Sie wirklich, dass es etwas bringt, wenn wir hier Nikoläuse aus fair gehandelter Schokolade knabbern?

Absolut. Auch vermeintlich kleine Aktionen dienen dazu, einen Impuls in Richtung einer faireren Welt zu geben. Es zeigt vor allem, dass jeder von uns seinen Beitrag leisten kann – auch durch vermeintlich kleine Dinge des Alltags. So kommt selbst der Kauf eines Nikolauses einer nicht unerheblichen Kette an Menschen in Produktion und Vertrieb etc. zugute. Damit macht jeder Nikolaus unsere Welt ein wenig fairer.